christiankrach's reviews

Showing 15 reviews
  • 3/5 stars

    Dass Bodegas Debütalbum einst von Parquet Courts Mitglied Austin Brown produziert wurde, war a) passend und b) nicht zu überhören. Bis heute hat die New Yorker Band sich diesen spitz-eckigen Post-Punk-Sound mit DIY-Attitude bewahrt, den eben die Parquet Courts in den letzten zehn Jahren wieder so schön zurückgebracht hatten.

    Stark in Momenten wie dem augenzwinkernden Pop-Smash "Bodega Bait" oder den sich selbst hinterfragenden "Cultural Consumer"-Songs, mit 15 Tracks aber auch exhausting.

  • by O.

    3/5 stars

    Wer jetzt schon Phantomschmerzen aufgrund der jüngsten Auflösung von Black Midi verspürt, kann sich gerne dem Londoner Art-Punk-Duo O. zuwenden, die sich mit ihrem passend betitelten, gerade auf Speedy Wunderground erschienen Debütalbum “WeirdOs” um die nun frei gewordene Stelle bewerben. Bis zur Kakophonie wirre, von Saxophon und wilden Drum-Pattern getragene Songs, die Math-Rock & No Wave zusammenbringen.

  • 3.5/5 stars

    Die aus Brisbane stammende Band Girl And Girl spielt Jingle-Jangle-Power-Pop, der offensichtlich von The Feelies & The Clean beeinflusst ist. Über die letzten vier Jahre veröffentlichten sie Single um Singles und EP sowie jüngst ihr Debütalbum “Call A Doctor”. Das bewahrt den Charme ihrer frühen Veröffentlichungen, aber kleidet ihren Sound in breitere Gewänder. “God I hope this motherfucking record sells” heißt es im Titelsong – und ich hoffe: ja.

  • 3/5 stars

    Das kanadische Bandkollektiv Crack Cloud aus Vancouver gruppiert sich um Schlagzeuger und Frontmann Zach Choy und entstammte zu Beginn aus verschiedenen Suchtheilungs- und psychischen Gesundheitsprogrammen. Über einige EPs und der nun dritten regulären Langspielplatte hat sich Crack Cloud aber ohne Zweifel vom “Projekt” zur wilden Band entwickelt, der sicherlich Wurzeln von Crass bis Clash anzuhören sind, die aber in der Bandbreite ihrer Songs aus einem einfach Punk-Template ausbricht.

    Ein großer Hit ist die Leadsingle des neuen Albums “The Medium”, das mich einerseits an Mick Jones’ melodieselige Pop-Hymnen für The Clash wie “Stay Free” erinnert, aber auch den Goldene Zitronen goes 60ies Girl Groups – Knaller “Diese Kleinigkeit” mit Nixe von den Mobylettes am Mikrofon ins Gedächtnis ruft.

  • 4/5 stars

    Deutlich mehr Rock’n’Roll als noch der Broken-Chanson-Anti-Folk des letzten Albums. Hier geht es doch recht rund.

    Der große Hit der neuen Platte ist “Tschernobyl” mit seinem irren Text: “ich bleibe in Berliiin und nehme Amphetamiiin / wenn ich verreisen will dann nach Tschernobyl”.

    Überhaupt: gerade dadurch, dass die neue Platte nun doch mehr rumpeligen Rocknroll spielt, fühle ich hier immer im besten Sinn die frühen Moldy Peaches.

  • 4/5 stars

    Super. Die Strophen sagen Hallo zu Lou Reeds “Walk on the wild side” und der Text erinnert mich an einen meiner Lieblingssongs der Dexys, “Reminisce Pt 2”. Eine schöne Weiterentwicklung, die die Soundpalette von Isolation Berlin in Richtung Pop öffnet, ohne ihre Essenz zu vergessen.

  • 4/5 stars

    Immerhin fair: wenn es schon acht fucking Jahre dauert, bis die Berliner Schlafis wieder mal neue Musik veröffentlichen, bringen sie gleich ein sehr gutes Album mit. Herausragend ist vor allem “Over The World & Out”, das unverkennbar nach Oum Shatt klingt, deren eigentümliche Mischung aus Kraut, Surf, Psych und arabischen Einflüssen immer noch von niemand sonst gespielt wird. In ihren besten Momenten schafft die Band um Jonas Poppe und Chris Imler einen hypnotischen Dauerloop, der darüber aber nie die Pophooks vergisst. Bestes Beispiel: “Over The World & Out”.

  • 4/5 stars

    Die neben EFEU beste neue Band aus Österreich bestätigt mit dem gerade erschienen Debütalbum all die Vorschusslorbeeren, die man ihnen dank der Vorab-Singles wie "Hand im Gesicht" bereits hat zuteil werden lassen. Insbesondere "Danke für Alles" ist ein smarter, sich quer durch die Popgeschichte - von Grauzone über Nena & Reinhard Mey zu Bryan Adams - referenzierender Song, der eine politische Message der jungen Generation geschickt mit textlichen Anklängen für Boomer bis GenX verknüpft und dabei mit seinem Fuzz-Folk wie Bright Eyes in kampfeslustig klingt!

  • 4/5 stars

    Mein liebstes Lied in diesem Jahr bisher und einer der seltenen Momente, wenn mein “der perfekte Popsong ist drei Minuten lang”-Mantra an seine Grenzen gerät, denn jedes Mal wenn Ja, Paniks “LOST” nach exakt 3 Minuten und 3 Sekunden plötzlich die Arbeit einstellt und in der Stille verloren geht, denke ich mir: Nicht. Jetzt. Schon.

    Die erste Strophe, begleitet nur von Akustikgitarre, ist beste Ja-Panik-Lyrik wie sie nur Andreas Spechtl schreibt…

    “Für einen Moment
    War ich verloren der Welt
    Ich war lost in Berlin
    Lost in Vienna
    Lost in Mexico City
    Lost wherever I’ve been
    Wherever I’ve been”

    …bevor, überraschend angesichts seiner jüngsten Veröffentlichungen ob mit oder ohne Band, eine Indie-Rock-Breitseiten-Gitarre einsetzt, der Chorus anschwillt und Ja,… More

  • 4/5 stars

    Der Reflex will gleich sagen: das neue Nino-Album "Endlich Wienerlieder", das ist doch das beste Nino-Album überhaupt - bis mir dann wieder auffällt, dass das deshalb nicht stimmen kann, weil Nino aus Wien so ständig und stabil Platten auf diesem Niveau veröffentlicht. Das neue hat es mir vielleicht dennoch besonders angetan, weil es die verschiedenen Nino-Facetten so toll auf eine Albumlänge bringt. Wie der Titel verspricht sind natürlich "Wienerlieder", also aus der Zeit gefallene, kleine Geschichten über das Leben in Beisln, enthalten, aber auch lässiger 60ies Groove in "Neu zu starten" oder eben der wunderbare Treffpunkt aus Ambros-Lied und Oasis-Ballade auf wienerisch "No a bissl foischer"!

  • 4/5 stars

    Sitzt ganz hervorragend zwischen Magnetic Fields und den Television Personalities. Total in love.
    Glenn Donaldson, Indie-Songwriter aus San Francisco, veröffentlicht so beständig Platten, dass man kaum Schritt halten kann. Vielleicht passend, dass nun ausgerechnet ein inoffizielles “Outtakes”-Album zur regulären “The Unwishing Well”-Platte sein vielleicht bestes Album überhaupt geworden ist. “This Is Adult Art School” ist die eine Ecke rauher als das Mutteralbum, die Gitarren etwas weiter nach vorne gemischt, die Intensität deshalb ärger. Die Texte wie gehabt brillant und mit “Your Taste Makes You Strange” und “Desperate World” sind gleich zwei seiner besten Songs auf diesem Bandcamp-only-Album enthalten.

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